Die Familie, deren Namen nicht genannt werden darf, flüchtete vor über einem Jahr aus der Heimat Afghanistan. Nicht allein aus Armut, sondern viel mehr vor der Verfolgung durch die Taliban. Die junge Frau war im fünften Monat schwanger als sie auf dem Landweg zu Fuß, zusammengequetscht auf dem LKW oder in Bussen regelrecht eingepfercht die monatelange Reise antrat. Nirgendwo unterwegs fühlten sie sich sicher, die Flucht trennte dann sogar die junge Familie. Schließlich in Deutschland angekommen begannen die Wehen. In einem Münchner Krankenhaus brachte die junge Frau dann Nesrin zur Welt. Allein war sie, aber doch in Sicherheit, Das war vor 11 Monaten. Mutter und Kind sind zunächst im münsterländischen Sendenhorst untergekommen. Sie werden von ehrenamtlichen Helfern mit dem Allernötigsten versorgt. Nesrins Vater  hat sich inzwischen bis Hannover durchgeschlagen. Kontakt gibt es ab und zu über ihr Handy, die einzige Verbindung zur Familie. Wie es der Familie in Afghanistan geht, wissen Sie nicht, nicht einmal ob die Eltern noch leben. Der größte Wunsch an die Behörden: Nach 11 Monaten in Deutschland, endlich zusammen zu kommen. Dann kann Nesrin auch erstmalig ihren Vater kennenlernen. Vielleicht zu Weihnachten?