Demenz ist der Oberbegriff für Krankheitsbilder, die im Zusammenhang mit dem Verlust geistiger Leistungsfähigkeit und grundlegender Funktionen wie Erinnern, Denken und Orientieren stehen.

Definition und Symptome von Demenz
Wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet Demenz „ohne Geist“ beziehungsweise „weg vom Geist“. Dies beschreibt die wesentlichen Merkmale einer Demenz mit krankheitsbedingten Hirnleistungsstörung und Defiziten in den kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Demenz ist dabei ein Krankheitsbild, das neben verschiedenen Krankheitszeichen (Symptomen) auch differenzierte Ursachen aufweisen kann.

Zu der wesentlichen Symptomatik zählen die Verringerung der motorischen Fähigkeiten (Apraxie), Sprachstörung (Aphasie) und Probleme bei der Ausübung mehrstufiger Handlungen etwa die Einhaltung von Reihenfolgen. Daneben fällt das Organisieren und Planen (Exekutivfunktionen) schwer. Dazu stellt die Unfähigkeit der (Wieder-) Erkennung von Gegenständen oder Personen (Agnosie) ein Symptom dar.
Eine Demenzerkrankung ist jedoch mehr als allein eine Gedächtnisstörung. Sie führt in der Regel zu weitreichenden Auswirkungen hinsichtlich der Pflegebedürftigkeit und der Persönlichkeitsstruktur des Erkrankten. Dadurch wird der Umgang mit Angehörigen sowie dem gesamten sozialen Umfeld stark beeinflusst.

Auswirkungen und Verlauf der Demenzerkrankung
Die Demenzerkrankung betrifft verschiedene geistige Bereiche des Erkrankten, so vor allem die Beeinträchtigung der Urteilsfähigkeit und Orientierung, eine Verringerung des inneren Antriebes und der Motivation im Alltag. Dies führt zu Einschränkungen in sozialen und auch beruflichen Bereichen. Daher bedarf ein Großteil demenziell Erkrankter einer permanenten Betreuung. Sie wird meist durch nahe Angehörige und qualifizierte ambulante Pflege ermöglicht (vgl. Artikel „Das Leben mit einem Demenzkranken“).

Risikofaktoren einer Demenz
Ein hohes Lebensalter stellt nach bisherigen Erkenntnissen den Hauptrisikofaktor einer Demenzerkrankung dar. Mehr als jeder dritte über 90-Jährige weist eine diagnostizierte Demenzerkrankung auf. Im Weiteren sind Herz-Kreislaufbelastungen wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder Diabetes mellitus als Risikofaktoren bekannt.

Formen und die Suche nach den Ursachen der Demenz

Die Demenz wird aufgrund ihrer vielfältigen Symptome und Ursachen sowie dem Schweregrad der Auswirkungen unterschiedlich eingeteilt. Demenzerkrankungen können bis zu 100 unterschiedliche Ursachen haben. In Deutschland wird aufgrund der Ursache zwischen Demenz bei Alzheimer-Krankheit, Vaskulärer Demenz und sekundärer Demenz differenziert.

Die häufigsten Formen sind hierbei mit mehr als 50% die Alzheimer-Demenz (vgl. Artikel „Alzheimer-Krankheit“) sowie mit etwa 20% Gefäßerkrankungen des Gehirns (vgl. Artikel „Vaskuläre Demenz“). Nicht selten liegen Mischformen der genannten Klassifizierungen der Demenzerkrankung vor. Eine Demenz kann zudem auch im Zusammenhang mit primär anderen Krankheiten wie etwa Parkinson oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit stehen.

Ein kleiner Teil von Demenzerkrankungen (reversible Demenz) kann durch frühzeitige Behandlungen wesentlich verbessert oder sogar zurückgebildet werden. Die meisten Demenzformen sind nicht heilbar (irreversible Demenz), lassen sich aber im Frühstadium durchaus positiv beeinflussen. Dies kann insbesondere durch umfangreiche Therapiemöglichkeiten als Kombination von medikamentöser Behandlung, Sozial- und Verhaltenstherapie sowie Gedächtnistraining erreicht werden.

Quelle:

Autor: Nicole Badenius – pm pflegemarkt.com GmbH

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